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1316. Januar 5. o. O.

Vig. Epiph.

Hinco von Duba genannt Berca, Herr des Glatzer Territoriums, urkundet, dass sein Ritter Dietrich genannt von Thenyz mit seinen Söhnen Heinrich und Johann den Johannitern zu Glatz nomine caritatis et eleemosyne um 40 schwere Mark 4 Zinshufen in Wistriz (Weistritz bei Habelschwerdt), die sie von Otto und Thamo von Ceschov (Zeschau) gekauft, verkauft haben, von denen die Johanniter 2 Jahre hindurch je 4 Mark Zins empfangen sollen. Falls sie das Pfand binnen 2 Jahren einlösen, soll vom Kapital soviel abgezogen werden, als die Johanniter in dieser Zeit davon (vom Zins setzt die deutsche Uebersetzung zu) erhalten haben. Lösen Jene das Pfand in dieser Zeit nicht ein, so sollen die Hufen den Johannitern mit allem Rechte und aller Herrschaft dienen als Pfandschaft, einlösbar jederzeit für Heinrich und Johann, doch ohne jene früheren Abstreichungen. Während der Zeit der Verpfändung sollen jene beiden Ritter für die Johanniter dem Aussteller und seinen Nachkommen Ritterdienste leisten. Ausserdem beschenkt Dietrich mit seinen Söhnen den Katharinen-Altar in der Pfarrkirche zu Glatz mit 4 Mk. jährlichen Einkünften, angewiesen den Johannitern auf folgende Orte: 2 Mk. jährlich von 2 Hufen in villa Sifridi (Seifersdorf, Glatz), 1/2 Mk. auf einer halben Hufe in Lomniz, 1 Vierdung auf der Schultisei in villa Bertoldi (Alt-Batzdorf) von der Mühle daselbst und 5 Vierdung auf den sonstigen Besitzungen des Dietrich und seiner Söhne in Weistritz, wofür die Letzteren jedoch 5 Vierdung an einer andern sicheren Stelle anweisen dürfen.

Z.: die Ritter Cristan von Ossina, Otto von Glubos (Glaubitz), Tammo Prus, und ferner Konrad von Muschiz (Mauschwitz?), Otto von Tscheschov (Zeschau).


An dem Or. im Grossprioratsarchiv zu Prag hängt an einem Pergamentstreifen das Wappenschildsiegel des Ausstellers, 2 gekreuzte Baumäste. Deutsche Uebersetzung (vielleicht des XVI. Jahrh.) abgedr. in den Geschichtsquellen der Grafschaft Glatz V. edd. Volkmer und Hohaus I, 34 ff.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 18, 1898; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1316 - 1326. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.